Motorüberholung M250B

krauthahn
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von krauthahn » Do 24. Sep 2015, 22:22

Liest sich für mich so als wenn das Pleuel eine Schwachstelle wäre !
@ Günter: Es gibt eine Liste ? Wie komme ich an die ran ? .. Was würden die Lager- und Dichtsätze kosten und ist da alles dabei was man an Lager und Dichtungen braucht ? .. Ist das Pleuel, von dem Du hier schreibst, das 400-490ccm-Pleuel ? .. "Instandgesetzte Wellen mit MC-Pleuel"; was heißt das genauer ? Sind die schon auf das 400-490er-Pleuel umgebaut ? ..
Am besten ich rufe Dich mal an sobald ich Zeit und den Kopf mal frei habe, da ich zur Zeit wieder einmal an meiner R26 laboriere !
@ Maico-Mac: Wie wäre so eine Auslasserweiterung zu bewerkstelligen ? Was muss man beachten ?
Ich weiß, das sind viele Fragen !
Aber bevor ich den Motor zerlege möchte ich gerne weitgehend wissen was für ein Arbeitsaufwand das ist und was es in etwa kostet !
Ganz herzlichen Dank für Euer Bemühen !
Gruß
Michael

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Günter
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Günter » Fr 25. Sep 2015, 08:49

Hallo Michael,
viele Fragen! Das Einfachste ist wir telefonieren mal ein Stündchen.
Gruß Günter
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Lutz
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Lutz » Fr 25. Sep 2015, 13:28

krauthahn hat geschrieben:Liest sich für mich so als wenn das Pleuel eine Schwachstelle wäre !
Das kann man so nicht sagen.
Bei lausigen 6000 Umdrehungen pro Minute geht der Kolben immerhin 100 mal pro Sekunde rauf und wieder runter. Dabei müssen die Pleuellager im Gegensatz zu den Lagern im Viertakter mit sehr wenig Schmierung auskommen.
Da ist es normal, daß bei allen Zweitaktern sämtlicher Hersteller die Kurbelwelle immer wieder einmal auseinander gepreßt werden muß, um das Lager zu wechseln.
Andere wechseln bei ihren modernen Zweitakt-Crossern jährlich die Kolben in den beschichteten Zylindern.
Da ist die BW-Maico doch ein robuster und genügsamer Gefährte.
Überleg doch bloß einmal, wie alt Deine M 250 B ist und wann sie das letzte mal überholt wurde (wenn das überhaupt einmal passiert ist).
Um überhaupt laufen zu können braucht ein Zweitakter zwingend ein dichtes Kurbelgehäuse. Schließlich soll der Kolben beim Hochgehen das Gemisch aus dem Vergaser ins Kurbelgehäuse saugen (und nicht das Getriebeöl)
Die jahrzehntealten Simmerringe sind natürlich steinhart und dichten nicht mehr.
Meistens läuft so ein Motor noch irgendwie, aber richtig ist was anderes.
Und wenn der Motor sowieso auseinander ist wechselt man natürlich die Dichtringe und die Lager.

Viele Grüße,
Lutz

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Maico-Mac
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Maico-Mac » Fr 25. Sep 2015, 15:18

krauthahn hat geschrieben:Liest sich für mich so als wenn das Pleuel eine Schwachstelle wäre !

@ Maico-Mac: Wie wäre so eine Auslasserweiterung zu bewerkstelligen ? Was muss man beachten ?
Ich weiß, das sind viele Fragen !
Aber bevor ich den Motor zerlege möchte ich gerne weitgehend wissen was für ein Arbeitsaufwand das ist und was es in etwa kostet !
Ganz herzlichen Dank für Euer Bemühen !
Gruß
Michael
Nee, die Kurbelwelle ist keine Schwachstelle an sich !
Sie ist halt ein typisches Kind der 50'er, also mit Lagerung des Kolbenbolzens im oberen Pleulauge in einer Buchse.
Da kommt natürlich, trotz bis zu 3 Schmierbohrungen, schlecht Öl hin. Weshalb die Leute damals 1:20/25 gemischt haben (mit Motoröl).
Trotzdem klemmt der Bolzen schon mal und die Buchse verdreht sich. Das kann soweit gehen, dass die Schmierbohrungen nicht mehr fluchten und sogar verschlossen sind. Dadurch kommt dann fast keine Schmierung mehr an, das Pleul wird immer heisser und das beeinträchtigt auch das untere Lager!

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein gut eingelaufene Welle, dank der heutigen 2T Öle, auch bei 1:50 sehr lange hält.

Wenn man aber einen Motor überholt, kann man auch gleich diese mögliche Fehlerquelle eliminieren und ein voll nadelgelagertes Pleul aus den MC (MotoCross) Modellen einbauen oder ;) ?! Danach braucht man auch weniger Öl .....

Das 400-490'er Pleul muss man nehmen, weil nur das die richtige Länge hat. Die MC250 Modelle haben ab 1967 zwar auch Nadellager oben, aber das Pleul ist 6mm kürzer als bei der B. Zu beachten ist noch, dass die M250 B Welle einen 22'er Pleulbolzen hat, die MC und GS Modelle aber einen 25'er. Das bedeutet, dass man entweder einen gestuften Bolzen anfertigen lässt oder die Kurbelwelle auf 25mm ändern muss.
Beides bedingt Maschinenpark und Zeit, deshalb sind die geänderten Wellen auch nicht billig !

Aber es lohnt sich! Die Welle ist danach im Fahrbetrieb fast unzerstörbar und macht locker alles an Leistungssteigerung mit was geht !
Und der Motor rappelt auch weniger :mrgreen:

Anbei mal Bilder von einer B und einer MC Welle:

Bild

Bild

Bild

Hier sieht man die deutlich breitere Lagerung der MC Welle unten ....

Bild

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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Maico-Mac » Fr 25. Sep 2015, 15:28

krauthahn hat geschrieben:@ Maico-Mac: Wie wäre so eine Auslasserweiterung zu bewerkstelligen ? Was muss man beachten ?
------
Der Auslass kann bedenkenlos an der oberen Kante um 2mm höher gefräst werden, dadurch dreht der Motor besser!
Verbreitern sollte man den Auslaß nicht unbedingt, denn dann steigt ggf. die Bruchgefahr für die Kolbenringe.

mdpeter

Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von mdpeter » Sa 26. Sep 2015, 22:05

Maico-Mac hat geschrieben: Verbreitern sollte man den Auslaß nicht unbedingt, denn dann steigt ggf. die Bruchgefahr für die Kolbenringe.
Man kann bis 65% der Bohrung problemlos gehen. Gerechnet wird das Sehnenmass. Allerdings unter der Vorrausetzung von entsprechenden Uebergaengen. Wichtig ist auch die Form des Auslasses fuer die Leisung. Mehr Trapez oder oval. Aber Finger weg wenn man mit so etwas keine Erfahrung hat.
Allerdings wuerde ich bei so einem Bauernmotor auch nicht allzu viel veraendern.

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Günter
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Günter » So 27. Sep 2015, 09:00

mdpeter hat geschrieben:. Aber Finger weg wenn man mit so etwas keine Erfahrung hat.
denke ich auch, absolut nichts für Neulinge. Wenn man genug Teile liegen hat und einen Zylinder für Experimente opfern kann kann man das mal probieren.

Gruß Günter
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Gilles
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Gilles » So 27. Sep 2015, 09:21

Hallo Freunde
490er Pleuel kann man auch für die MD250 nützen, oder ?
Gruss
Gilles
Maico sammlen und Maico fahren !

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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Andi » So 27. Sep 2015, 12:42

Ja , es muss nur der Hubzapfen gekürzt und mehr ausgebohrt werden.
Grüße Andi

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Maico-Mac
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Re: Motorüberholung M250B

Beitrag von Maico-Mac » So 27. Sep 2015, 18:47

mdpeter hat geschrieben: Allerdings wuerde ich bei so einem Bauernmotor auch nicht allzu viel veraendern.
:?: Warum Bauernmotor ? Bist du mal einen gut gehenden GG-Motor gefahren ?
Mit so einem Ding hat z.B. der Oesterle etliche Bergrennen gewonnen...Und im Motocross und Geländesport war der Motor, zwischen 1955 und 1963, auch sehr erfolgreich ;)
Die Sport-Motoren hatten nur etwas andere Kanäle (Auslass höher), einen offeneren Auspuff und mehr Kompression!

Die Konstruktion ist robust und mit heutigen Mitteln und Kenntnissen absolut narrensicher zu machen.

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