Leidiges Thema Sinterbeläge

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WolfRichter
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Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von WolfRichter » Do 26. Okt 2023, 18:11

Mahlzeit Maico Menschen,
Ich hoffe es geht euch allen gut.
Trotz neuer Teile und mittlerweile auch einem paar Tellerfedern mehr als ursprünglich rutscht meine Kupplung gelegentlich beim Gangwechsel.
So wie ich mitbekommen habe passen Kupplungsscheiben der GS Modelle bis '83 mit Sinterbelag.
Jetzt habe ich hier gelesen, diese wären nicht per se besser sondern anders.
Da diese Teile jetzt nicht unbedingt günstig sind, möchte ich hier erstmal in Erfahrung bringen, was genau diese Scheiben denn anders machen, bzw was die Vor- und Nachteile sind.
Wer hat damit denn schon Erfahrungen gemacht?
MfG
Manchmal verhandle ich mit meinem Motorrad oder drohe ihr Gewalt an, um sie zum funktionieren zu bringen. Aber meistens ist sie ausdauernder.

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Günter
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Günter » Fr 27. Okt 2023, 10:25

WolfRichter hat geschrieben:
Do 26. Okt 2023, 18:11
Trotz neuer Teile und mittlerweile auch einem paar Tellerfedern mehr als ursprünglich rutscht meine Kupplung gelegentlich beim Gangwechsel.
Hallo Wolf, ist die mechanische Funktion der Kupplung nicht einwandfrei tragen nicht alle 4 Beläge. Die 4 Beläge und die 3 Stahlscheiben müssen leicht auf dem Innenteil Lamellenkörper gleiten, ist das nicht der Fall und es tragen nur ein Teil der Beläge und es gibt Kupplungsprobleme.
Dem Lamellenkörper rücke ich mit der Feile zu Leibe und breche die Kanten, manchmal ist er aber auch verzogen krumm dann hilft nur ein Neuer.
Es kann auch sein das das Öl zu dick ist, macht die Kupplung bei warmen Motor auch Probleme? Hast du mal versucht dem Zug mehr Spiel zu geben, ändert sich dann was?

Der Sinterbelag ist relativ hart braucht viel Kraft, damit das Öl zwischen den Belägen schnell heraus ist und die Beläge packen können.
Deshalb fährt man man am besten ein sehr dünnes Öl wie ATF. Um den Sintermetallabrieb im Öl los zu werden öfter einen Ölwechsel machen.
Ist die Kupplung mechanisch nicht in Ordnung ändern Sinterbeläge nicht viel.
Gruß Günter
Maico hält die Spitze

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WolfRichter
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von WolfRichter » Fr 27. Okt 2023, 12:54

Die 4 Beläge und die 3 Stahlscheiben müssen leicht auf dem Innenteil Lamellenkörper gleiten, ist das nicht der Fall und es tragen nur ein Teil der Beläge und es gibt Kupplungsprobleme.[...] Dem Lamellenkörper rücke ich mit der Feile zu Leibe und breche die Kanten, manchmal ist er aber auch verzogen krumm dann hilft nur ein Neuer.
Kupplungskorb (ca 2 Jahre alt und schoneinmal abgefeilt weil sich nach 1 Jahr breits ungleichmäßigkeiten eingearbeitet haben) und Scheiben (ca 1 Jahr) sind relativ frisch und teilweise schon überarbeitet. Die Kupplung läuft in SAE 40, die kupplung läuft warm etwas besser, aber immer noch nicht wie ich mir das vorstelle. Wäre es eine gute Idee SAE 30 mal auszuprobieren? Führt der Baumarkt in meiner Nähe, wäre also leicht zu bekommen.
Hast du mal versucht dem Zug mehr Spiel zu geben, ändert sich dann was?
Ja, ich bekomme bei schalten manchmal Zähneputzen. Also ich habe die Kupplung schon so eigestellt, dass mein Hebel leichtes Spiel hat und der Zug dementsprechend ganz locker liegen kann. Es geht zwar aber ich finde, die Kupplung sollte etwas besser trennen.
Ich freue mich wie immer auf deine Antwort, Günter
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Günter
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Günter » Fr 27. Okt 2023, 16:41

WolfRichter hat geschrieben:
Fr 27. Okt 2023, 12:54
Wäre es eine gute Idee SAE 30 mal auszuprobieren? Führt der Baumarkt in meiner Nähe, wäre also leicht zu bekommen.
ich denke Ja.
WolfRichter hat geschrieben:
Fr 27. Okt 2023, 12:54
Ja, ich bekomme bei schalten manchmal Zähneputzen. Also ich habe die Kupplung schon so eigestellt, dass mein Hebel leichtes Spiel hat und der Zug dementsprechend ganz locker liegen kann.
Unter die Mutter des Druckstücks kann man bei der Version mit Mutter zwei 8er Scheiben legen dann bekommt man mehr Weg in die Kupplung bzw. hat weniger Leerweg.
WolfRichter hat geschrieben:
Fr 27. Okt 2023, 12:54
Es geht zwar aber ich finde, die Kupplung sollte etwas besser trennen.
Ich kenne seit Jahrzehnten nur die Maicokupplung vielleicht bist du von anderen Fahrzeugen etwas verwöhnt stellst für die Maicokupplung zu hohe Ansprüche?

Die Kupplung wurde vom ersten 125er Maico Motor von 1949 übernommen und immer wieder mal verstärkt und bekam statt Korkbelägen Reibscheiben und mehr Scheiben aber die Grundkonstruktion und der Durchmesser sind geblieben deshalb macht sie wenn sie nicht neu ist bei der 250er Zicken. Bei den kleineren Motoren 125/150/175/200 arbeitet sie sorgenfrei.

Gruß Günter
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Nico » Fr 27. Okt 2023, 17:11

Das alte Kupplungsthema.
Mit mehr Federn und verschiedenen Ölen hatte ich früher auch experimentiert.
Das war unbequem schwergängig und brachte wenig bis nichts.
Zuletzt habe ich nach Günters Rat beide Körbe gefeilt und entgratet.
Außerdem jede einzelne Lamelle auf Leichtbeweglichkeit geprüft und wo nötig auch die Zähne nachgefeilt.
Alle Zähne an Lamellen und Belägen außerdem entgratet.
Seit dem funktioniert das mit meinen Altteilen sehr gut.
Die Lamellen müssen sich ganz leicht ohne Wiederstand an irgendeiner Stelle auf den inneren Korb schieben lassen.

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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von tante willi » Fr 27. Okt 2023, 18:44

Das leidige Thema! Welcher Maicoschrauber kennt das nicht. Ich hatte das Problem auch bei der M 250 B. Zuerst dachte ich der Kupplungszug hakt. Das war aber nicht der Fall. Günters Ratschlag befolgt und dabei ist mir aufgefallen, dass am äußeren Ring des Kupplungskorbes die Lamellen schon Kerben eingearbeitet haben. Ein Neuer Korb und das Haken wie auch das Durchrutschen der Kupplung war weg.
Vielleicht hilft dir das. Ich benutze übrigens in allen drei Maicos SAE 30 von Wagner.
Gruß aus Offenburg: Willi :)
M 250 B oder Panther KS 150

Kobold
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Kobold » Fr 27. Okt 2023, 23:26

Hallo,

nach meiner Erfahrung ist ein 40er Öl zu dick, es sollte höchstens ein 30er sein. Es kann sich auch lohnen, mal ATF-Öl auszuprobieren.

Mit den Tellerfedern darf man es nicht übertreiben. Wenn der Druck zu hoch wird, pilzt sich der Innenkorb auf und die Lamellen klemmen. Dann trennt die Kupplung nicht mehr sauber, und man muss unbedingt vor dem Stillstand den Leerlauf drin haben, sonst findet man ihn nicht mehr.

Gruß Reinhard

Nico
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Nico » Sa 28. Okt 2023, 09:57

Ich würde raten die Komponenten zu überarbeiten und keine zusätlichen Federn zu verbauen.
Ein klemmendes Paket versursacht wahrscheinlich punktuell mehr Verschleiß an den Führungen
als ein sauber trennendes.
Außerdem muß man dann beim Öffnen mit Prellschlägen usw sehr aufpassen daß am Korb unter
dem Druck des Abziehers nichts abbricht.

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Günter
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Re: Leidiges Thema Sinterbeläge

Beitrag von Günter » So 29. Okt 2023, 09:00

Nico hat geschrieben:
Sa 28. Okt 2023, 09:57
Ich würde raten die Komponenten zu überarbeiten und keine zusätlichen Federn zu verbauen.
Ein klemmendes Paket versursacht wahrscheinlich punktuell mehr Verschleiß an den Führungen
als ein sauber trennendes.
Außerdem muß man dann beim Öffnen mit Prellschlägen usw sehr aufpassen daß am Korb unter
dem Druck des Abziehers nichts abbricht.
Nico,
da ist nicht mehr viel hinzu zu fügen.
Ein neues Paket Tellerfedern 16 Stück hat eine Höhe von 33mm, sind die Federn etwas verschlissen kann man das man das Neumaß erreicht 1Tellerfeder hinzufügen. Da die Kupplungbauteile nicht gehärtet sind bringt mehr Federkraft wahrscheinlich auch mehr Verschleiß.
Gruß Günter
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