Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Arne
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Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Arne » Fr 17. Apr 2020, 19:02

Ein herzliches Moin in die Runde,

seit etwa einem Monat bin ich stolzer Besitzer einer Maico M250B. Einfach ein klasse Motorrad! :D
Leider hat die M250B ein paar Alterschwächen, doch dank dieses Forums habe ich schon einige Ideen zur deren Lösung. Daher freue ich mich, hier nun Mitglied zu sein.

Mein größtes Sorgenkind ist im Moment die Elektrik/ Lichtmaschine. Im Standgas geht die Maico mit Licht immer aus. Günter hat mir bereits empfohlen, den Kabelbaum komplett zu erneuern und dabei Massekabel zu verlegen.
Ich überlege in diesem Zuge auf 12V umzusteigen und mir dafür eine neue Lichtmaschine von Powerdynamo/Vape einzubauen.
Hat jemand Erfahrung damit? Wie gestaltete sich der Einbau? Hält sie im Standgas problemlos Zündung und Licht?
Oder ratet ihr mir von dem Umbau ab? Gibt es alternative Lichtmaschinen mit 12 Volt?

Bleibt gesund und viele Grüße aus Münster!
Arne

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Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Günter » Sa 18. Apr 2020, 09:08

Moin Arne, herzlich Willkommmen bei uns im Forum.
Arne hat geschrieben:
Fr 17. Apr 2020, 19:02
Ich überlege in diesem Zuge auf 12V umzusteigen und mir dafür eine neue Lichtmaschine von Powerdynamo/Vape einzubauen.
Hat jemand Erfahrung damit? Wie gestaltete sich der Einbau? Hält sie im Standgas problemlos Zündung und Licht?
Oder ratet ihr mir von dem Umbau ab? Gibt es alternative Lichtmaschinen mit 12 Volt?
Ich denke die Bosch /Noris Gleichstromlichtmaschinen sind sehr gut gemacht sonst würden sie nicht nach 60 Jahren immer noch funktionieren.
Hat man die Lichtmaschine und die gesamte Elektrik am Fahrzeug einmal vernünftig überarbeitet funktioniert sie ohne Probleme für weitere 30 oder mehr Jahre.
Man kann über einen elektronischen oder mechanischen Regler die Lichtmaschine auf 12 Volt Spannung laufen lassen umbauen, das fahre ich bei meinem Gespann seit x Jahren. Theoretisch geht das nicht lange gut aber anscheinend hat die alte Technik ausreichend Reserven das es funktioniert.
Gruß Günter
CIMG5653.JPG
CIMG5653.JPG (3.82 MiB) 7748 mal betrachtet
Foto: eine überarbeitete Lichtmaschine mit externer Zündspule unter dem Tank
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Nico » Sa 18. Apr 2020, 10:06

Mir reichen die 6V. Allerdings habe ich auch alle Kabel erneuert und der Unterschied war enorm.

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Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Günter » Sa 18. Apr 2020, 11:22

Nico hat geschrieben:
Sa 18. Apr 2020, 10:06
Mir reichen die 6V. Allerdings habe ich auch alle Kabel erneuert und der Unterschied war enorm.
Der Unterschied von einer schlechten zu einer guten Fahrzeugelektrik ist enorm wenn 6V am Verbraucher ankommen statt 4,8V vorher.
Ohne hohe Spannungsverluste funktioniert dann auch die Battrieladung.
Gruß Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Arne » Sa 18. Apr 2020, 18:21

Vielen Dank für die Antworten!

Von dem schicken Zustand wie auf deinem Bild Günter ist meine Lichtmaschine Meilen entfernt :oops: Da werde ich wohl ein bisschen arbeiten müssen :lol:
Mit der neuen Lichtmaschine überlege ich mir das noch einmal. Falls ich sie doch einbauen sollte, gebe ich hier gerne ein Feedback dazu.

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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von krauthahn » So 19. Apr 2020, 00:11

Mein Sohn hat sich nach längerer Standzeit der Maschine wegen Start- und Fahrproblemen, erst kürzlich u.a. auch einen PowerDynamo eingebaut.
War recht easy !
Dynamo nach Anleitung eingebaut und eingestellt.
Zündspule unterm Tank montiert.
Für den Regler und das Relais hat er ein Blech unter die rechte Seitenabdeckung eingepasst und darauf die Teile geschraubt.
Dann alles anhand der Anleitung verdrahtet.
Danach alle 6Volt-Leuchtmittel entfernt und Startprobe. Zweimal kicken und sie lief seit langer Zeit das erstemal wieder rund !
Inzwischen sind auch die Leuchtmittel alle auf 12Volt umgestellt, die Lichtausbeute ist wesentlich besser als mit 6Volt und bei 100 Watt gibt es noch Leistungsreserven !
Also wir sind damit bisher sehr zufrieden !
Natürlich war der Wechsel zur Vape-Zündung nicht der alleinige Grund zur Besserung, aber sie hat zumindest einen großen Anteil daran !
Gruß,
krauthahn

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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Günter » So 19. Apr 2020, 09:11

Mit neuer Technik Schwunglichtmagnetzünder(eingeweihte sagen Schwulimaz) und Relais gibt ich auch neue Fehler!

Z.B. hat die M 250 B eine Zündschlossplatine Hella Z2 dann setzt man bei der Vape-Schwulimaz ein Relais ein.

Hat man nun z.B., das Leuchtmittel vom Bremslicht defekt dort einen Kurzschluss dann bricht beim Betätigen des Bremspedals die Spannung zusammen, das Relais fällt ab schließt die Zündug gegen Masse kurz und der Motor geht aus. Man kann wieder Starten und weiter fahren nur jedes Mal beim Bremsen stirbt der Motor ab. Da muss man dann erst mal drauf kommen in welcher Vebindung die Zündung mit dem Bremslicht steht.

Die 100 Watt Lichtmaschinen Leistung bekommt man nicht geschenkt, dafür muss der Motor was tun. Ich denke wenn man das ausreizt z. B. 55W H4 Scheinwerfereinsatz merkt man schon das dem Motor vom Schwulimaz Leistung entzogen wird.
Wir hatten mal auf einer Drehbank einen Prüfstand für Lichtmaschinen gebaut, da ging die Drehzahl der Drehbank merklich runter sobald die Lichtmaschine Leistung bringen musste.

Ob sich die starken Magnetfelder des "Schwulimaz" negativ auf die Kurbelwellenlager auswirken kann man wohl erst nach einem Langzeittest feststellen.
Gruß Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von krauthahn » So 19. Apr 2020, 22:54

Da ist was dran, Günter !
Bei der Variante mit dem Relais kann man bei einem solchen Fall zur Not die Kurzschlussverbindung zur Zündspule trennen (Steckverbindung).
So kann man wieder weiterfahren.
Dann lässt sich der Motor allerdings erst abstellen, wenn man die Steckverbindung wieder schließt !
Hat leider wie man sieht, auch Nachteile so eine Schwulimaz !
Und dass der Motor bei Mehrleistung der Lima schwerer arbeiten muss hab ich noch garnicht bedacht. :oops:
Ist aber eigentlich logisch !
Meinst Du dass ist wirklich so gravierend ?
Gruß,
krauthahn

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Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Günter » Mo 20. Apr 2020, 10:35

krauthahn hat geschrieben:
So 19. Apr 2020, 22:54
Meinst Du dass ist wirklich so gravierend ?
auf dem Prüfstand bei Antrieb mit einem Elektromotor merkt man es deutlich wenn die Lichtmaschine Leistung bringen muss.
Energie wird nicht geschenkt bei der Umwandlung hat man immer Verluste wird ein Teil in Wärme umgewandelt.

Eine M 250 B bringt auf dem Prüfstand ca. 10 PS Leistung am Hinterrad, ich denke wenn man die Lichtmaschine mit Volllast arbeiten lässt hat man vielleicht am Hinterrad 1/2 PS weniger. Das merkt man wahrscheinlich erst wenn der Motor an seine Leistungsgrenze kommt die halbe Pferdestärke fehlt. z.B. mit einem beladenen Gespann im Berg oder wenn man in einer Steigung runterschalten muss.
Bei einem kleineren Motor (50er ger oder Moped) der nur ein paar PS bringt fällt einem das eher auf ist der Leistungsverlust prozentual größer.

Gruß Günter
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Re: Umrüstung Lichtmaschine 12 Volt / Neuvorstellung

Beitrag von Neigschmeckter » Do 23. Apr 2020, 20:43

Günter hat geschrieben:
So 19. Apr 2020, 09:11
Mit neuer Technik Schwunglichtmagnetzünder(eingeweihte sagen Schwulimaz) und Relais gibt ich auch neue Fehler!

Z.B. hat die M 250 B eine Zündschlossplatine Hella Z2 dann setzt man bei der Vape-Schwulimaz ein Relais ein.

Hat man nun z.B., das Leuchtmittel vom Bremslicht defekt dort einen Kurzschluss dann bricht beim Betätigen des Bremspedals die Spannung zusammen, das Relais fällt ab schließt die Zündug gegen Masse kurz und der Motor geht aus. Man kann wieder Starten und weiter fahren nur jedes Mal beim Bremsen stirbt der Motor ab. Da muss man dann erst mal drauf kommen in welcher Vebindung die Zündung mit dem Bremslicht steht.

Die 100 Watt Lichtmaschinen Leistung bekommt man nicht geschenkt, dafür muss der Motor was tun. Ich denke wenn man das ausreizt z. B. 55W H4 Scheinwerfereinsatz merkt man schon das dem Motor vom Schwulimaz Leistung entzogen wird.
Wir hatten mal auf einer Drehbank einen Prüfstand für Lichtmaschinen gebaut, da ging die Drehzahl der Drehbank merklich runter sobald die Lichtmaschine Leistung bringen musste.

Ob sich die starken Magnetfelder des "Schwulimaz" negativ auf die Kurbelwellenlager auswirken kann man wohl erst nach einem Langzeittest feststellen.
Gruß Günter
N'Abend Günter,
ganz kurz zwei Kommentare zu den oben abgehandelten Themen:

1. Magnet-Felder
Egal ob SchwuMaZü oder SchwuLiMaZü (die unterscheiden sich eh nur dadurch, ob im ersten Fall alle Verbraucher mit Gleichspannung versorgt werden, oder ob im zweiten Fall die Scheinwerfer- und Rücklicht-Glühlampen mit Wechselspannung versorgt werden), und egal ob Außen- oder Innen-Rotor:
die Magnete und die Spulen sind immer geometrisch so gestaltet, dass das starke Feld (auch bei modernen Magneten aus "Seltenen Erden") den magnetischen Kreis von Spulen und Magneten nicht verlässt. Die Streu-Feldstärke ist vernachlässigbar. Sie ist auch absolut unerwünscht. Alles andere wäre ein massiver konstruktiver Fehler. Die Wälzlager werden also durch die starken Felder moderner SchwuMaZüs nicht beeinträchtigt.
2. rotierende Massen
etwas ganz anderes sind aber die Auswirkungen der modifizierten rotierenden Massen, wenn man eine andere SchwuMaZü montiert. Die sind Teil eines abgestimmten Torisons- und Biegeschwingungs-Systems der Kurbelwelle. In welche Richtung sich die kritischen Resonanz-Drehzahlen "bewegen" (in Relation zum originalen Zustand), kann nur durch präzise Rechnung (oder noch schwieriger) durch Messung ermittelt werden. Es stimmt schon, dass bei solchen mehrteiligen Einzylinder-Kurbelwellen sich die niedrigste torsionskritische Drehzahl bei Einsatz einer geringeren Drehmasse (zum Beispiel bei einer Innenrotor-SchwuMaZü, mit also verkleinertem "Trägheitsmoment") fast stets zu höheren Drehzahlen verschiebt, also eher kein mechanisches Problem erzeugen kann.
Ganz anders sieht das aber bei den biegekritischen Drehzahlen aus. Wie die sich bei Einsatz einer stark modifizierten Masse des Rotors verschieben, kann praktisch nicht vorhergesagt werden. Die Wellen-Biegung ist durch die Lager aufzufangen. Die Torsionsschwingung ist den Lagern "wurscht".
Sorry für das Fach-Chinesisch: wer mehr darüber wissen möchte, dann stehe ich natürlich zur Verfügung!

Abschließend noch ein Bild zur Corona-Lage im schwäbischen MAICO-Ländle:

https://pbs.twimg.com/media/EV_SrBsXgAc ... ame=medium

Demnächst noch ein paar Kommentare zur Antriebsleistung der SchwuMaZüs!

Gut's Nächtle
N.

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