Elektrische Basteleien

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Günter
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Elektrische Basteleien

Beitrag von Günter » Fr 21. Feb 2020, 10:52

ich habe gestern mal was probiert, kann man die Zündung einer LBZ im ausgebauten Zustand testen?
Ja, es geht! 6 Volt Batterie + an Klemme 15, - an das Gehäuse der LBZ.
Öffnet und schließt man nun den Unterbrecherkontakt von Hand springt jedes Mal vom Zündkabel ein Funke nach Masse/LBZ Gehäuse.
Die Zündungs-Funktion ist schon mal vorhanden! Eine Beeinflussung durch die elektrische Anlage der Maschine, Zündschloss usw. ist so auch ausgeschlossen. Bevor ich das nächste mal lange neben der Maschine auf dem Boden herumkrabbel, 3 Kabel ab 4 Schrauben raus und ich habe die LBZ in der Hand kann gescheit daran an der Werkbank arbeiten.
Gruß Günter
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Josch
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Re: Elektrische Basteleien

Beitrag von Josch » So 23. Feb 2020, 16:47

Hallo Günter,

schön, wenn man sich im Vorfeld unnötiges Gebastel ersparen kann!

Etwas ganz anderes hatte ich an einem Kleinkraftrad Garelli RS 50 mit Elektronikzündung. Da es keine Grundeinstellung gab, hab ich anfangs die Grundplatte mit den Gebern in den Langlöchern mittig angeschraubt. Aber wie will man diese Zündung einstellen? Vom Werk gibt es keine Grundeinstellung.
Ein Tipp von einem Edelbastler half:

Den Zündzeitpunkt am OT einstellen, dann Markierungen an Gehäuse und Polrad machen. Dann Motor laufen lassen und mit einer Stroboscoplampe abblitzen. Der Trick ist diese Lampe separat mit einer 12 Volt Batterie speisen, sonst geht es nicht. Ein paarmal musste ich den Motor ausmachen um die Grundplatte zu verschieben um erneut bei konstanter Drehzahl zu prüfen. Seitdem ist das Kerzenbild so wie es sein soll.

Gruß Jochen

Josch
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Re: Elektrische Basteleien

Beitrag von Josch » So 23. Feb 2020, 17:00

...was ich noch vergessen hab....dieses Moped hat natürlich keine Batterie. Deshalb dieser Aufwand.
Als ich damit beim TÜV war, hieß es zuerst: Bitte schalten Sie mal die Zündung ein und treten Sie auf die Bremse....!
Beides hat dieses Versandhausmoped natürlich nicht...kein Bremslicht, keine Blinker...halt so, wie sie 1973 von Neckermann ausgeliefert wurde!
Aber halt Elektronik Zündung. Die Konkurrenz war groß...

Gruß Jochen

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Re: Elektrische Basteleien

Beitrag von Neigschmeckter » Di 25. Feb 2020, 22:18

Günter hat geschrieben:
Fr 21. Feb 2020, 10:52
ich habe gestern mal was probiert, kann man die Zündung einer LBZ im ausgebauten Zustand testen?
Ja, es geht! 6 Volt Batterie + an Klemme 15, - an das Gehäuse der LBZ.
Öffnet und schließt man nun den Unterbrecherkontakt von Hand springt jedes Mal vom Zündkabel ein Funke nach Masse/LBZ Gehäuse.
Die Zündungs-Funktion ist schon mal vorhanden! Eine Beeinflussung durch die elektrische Anlage der Maschine, Zündschloss usw. ist so auch ausgeschlossen. Bevor ich das nächste mal lange neben der Maschine auf dem Boden herumkrabbel, 3 Kabel ab 4 Schrauben raus und ich habe die LBZ in der Hand kann gescheit daran an der Werkbank arbeiten.
Gruß GünterLima.jpg
Hallo Günter,

klar, dass das so geht, aber gestatte mir bitte zwei Bemerkungen dazu:

1. Dauerstrom-Festigkeit der Zündspule
wenn der "Uko" geschlossen ist, fließt ein Dauerstrom durch die Zündspule.
Einige Zündspulen sind auf Dauerstrom ausgelegt, die ertragen das.
(Sie können sich dabei nur stark aufheizen, was die Isolation der Wicklungen beeinträchtigen kann!)
Zündspulen, die nicht dauerstromfest sind, können einem nach einiger Zeit der Bestromung "um die Ohren fliegen".
Daher mein Tip: Klemme 15 einschalten bei geschlossenem "Uko" und ihn anschließend wenige Male mit einem isolierten
Schraubendreher schnell öffnen. Dabei keinen Kurzschluss verursachen! Wenn man das Öffnen am Fiberklötzchen bewerkstelligt, sollte man den Kurzschluss gegen Masse problemlos vermeiden können. Dann Klemme 15 gleich wieder ausschalten.

2. Funken-Beurteilung
Leider entspricht die Durchbruch-Spannung des Funkens an der Atmosphäre nicht der in komprimiertem Kraftstoff/Luft-Gemisch. Wenn man zum Beispiel einen Funken an den Elektroden der Kerze feststellen kann, die mit dem Gehäuse an Masse gelegt wurde, heißt das noch lange nicht, dass der Funke auch im Zylinder beim Ankicken an den Elektroden vorhanden ist. Daher empfehle ich, außerhalb des Zylinders eine elektrisch intakte Kerze zu verwenden, deren El.-Abstand auf ca. 1,5 mm aufgebogen wurde. Wenn sich dann ein satter Funke bei Check "zeigt", sollte der auch bei korrektem El.-Abstand im Zylinder "überspringen".
Man darf es aber auch nicht übertreiben mit dem Anheben der Funkenspannung an der Atmosphäre, denn wenn man Pech hat, springt der Funke dann gar nicht mehr zwischen den Elektroden über, sondern an ganz anderer Stelle, zum Beispiel in der Zündspule. Dort kann er "verheerend" wirken!

Gruß
N.

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Re: Elektrische Basteleien

Beitrag von Günter » Mi 26. Feb 2020, 11:49

danke für die Ratschläge!
Zur weitern Prüfung der Zündspule habe ich ein altes Prüfgerät von Bosch.
Damit mit kann ich die Funkenstrecke die die Zündspule erzeugt messen.
Ich prüfe die Zündspule einmal kalt, danach warm auf 60 Grad erwärmt.
Ist die Funkenstrecke warm wesentlich geringer als kalt ist die Zündspule nicht mehr brauchbar.
Gruß Günter
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