Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

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Thomas
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Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Thomas » Do 23. Apr 2015, 20:10

Hallo,

ich habe momentan meine beiden Motorhälften NICHT offen, beide Seitendeckel jedoch schon...

So wie ich das von außen beurteilen kann, könnte der Wk-Motor in dem Bereich ( natürlich abgesehen vom Zylinder, Kopf...) mit dieser Explosionszeichnung

http://forum.maicofreunde.de/gallery/im ... mage_id=25

der LK identisch sein, zumindest was die Position der Schraube 133 anbelangt.


Meine Frage:
Für was ist diese ? Das Öl kann ja bereits durch eine andere Schraube am Deckel abgelassen werden, mit dieser Explosionszeichnung komme ich nicht eindeutig weiter aber die Schraube hat etwas mit der Kickstarterfunktion zu tun oder ?



Technische Grüße
Thomas

Heinzi
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Re: Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Heinzi » Fr 24. Apr 2015, 12:43

Hallo Thomas,

Du beurteilst richtig, in diesem Bereich sind die beiden Modelle identisch. Die Schraube dient der Kickstarterfeder als Anschlag. Bei der Montage der beiden mittleren Gehäuseteile wird die Feder des Kickstarter aufgezogen und mit dieser Schraube am zurück federn gehindert. Die Schraube hindert also die Feder am entlasten. Im Übrigen handelt es sich bei dieser "Schraube" nicht um eine handelsübliche Schraube.

Die Schraube wird manchmal fälschlich als Ölablass-Schraube gehalten. Wird diese Schraube entfernt, geht die Spannung der Kickstarter-Feder mit einem beeindruckenden Knall verloren. Der Kickstarter ist dann im günstigsten Fall nur ausser Funktion. Zur Wiederherstellung seiner Funktion muss der Motor komplett zerlegt werden.

Durch die explosionsartige Entspannung Feder kann das Gehäuse und/oder die Feder beschädigt werden. Ebenso durch gewalttätige Montage. Die Schraube muss sich komplett ohne Werkzeug eindrehen lassen. Erst zum Festziehen benötigt man Werkzeug.

simply Heinz

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Thomas
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Re: Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Thomas » Sa 25. Apr 2015, 14:46

Hallo Heinz,

vielen Vielen Dank! Genau das wollte ich (nicht) bestätigt bekommen.

Anderst ausgedrückt bedeutet das, dass man mit Hilfe dieser Schraube in nur kürzester Zeit maximalen Aufwand verursachen kann...
einzig und allein die Zündkerze raus zu schrauben um Sand einzufüllen wäre denke ich eine vergleichbare Aktion :mrgreen: :cry:


Mit dankenden Grüßen

Thomas

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Re: Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Heinzi » So 26. Apr 2015, 19:15

Heinzi hat geschrieben:Hallo Thomas,

Du beurteilst richtig, in diesem Bereich sind die beiden Modelle identisch. Die Schraube dient der Kickstarterfeder als Anschlag. Bei der Montage der beiden mittleren Gehäuseteile wird die Feder des Kickstarter aufgezogen und mit dieser Schraube am zurück federn gehindert. Die Schraube hindert also die Feder am entlasten. Im Übrigen handelt es sich bei dieser "Schraube" nicht um eine handelsübliche Schraube.

Die Schraube wird manchmal fälschlich als Ölablass-Schraube gehalten. Wird diese Schraube entfernt, geht die Spannung der Kickstarter-Feder mit einem beeindruckenden Knall verloren. Der Kickstarter ist dann im günstigsten Fall nur ausser Funktion. Zur Wiederherstellung seiner Funktion muss der Motor komplett zerlegt werden.

Durch die explosionsartige Entspannung der Feder kann das Gehäuse und/oder die Feder beschädigt werden. Ebenso durch gewalttätige Montage. Die Schraube muss sich komplett ohne Werkzeug eindrehen lassen. Erst zum Festziehen benötigt man Werkzeug.

simply Heinz

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Re: Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Matthias » Di 28. Apr 2015, 12:40

Hi,

Motor noch nicht zerlegen!!!

Ich gehörte auch zu den Spezialisten die die Schraube rausgedreht haben (250lk)
Habe es durch drehen und probieren der Kickstarterwelle aber geschafft das ich die Schraube wieder montiert bekommen habe. Die Spannung ist jetzt wieder voll da!
Frag mich aber bitte nicht was ich genau gemacht habe :roll:

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Re: Funktion der Schraube im Getriebegehäuse an md 250 wk

Beitrag von Thomas » Di 28. Apr 2015, 22:08

Hätte ihn auch nicht sofort zerlegt, ABER das war so....jetzt gibt es eine umfangreichere Geschichte....

ich habe das Motorrad nach ich schätze mal ca. 25 Jahren Standzeit (oh Gott ich bin ja erst 26) komplett durchgecheckt... Dabei habe ich mich gleich bei den Untersuchungen der Flüssigkeiten von der Position der Schraube und der Größe ihres Sechskantkopfes verarschen lassen. An einen lauten Schlag beim lösen kann ich mich jedoch nicht mal erinnern. Nachdem jetzt vor kurzem alles für einen ersten Start fertig war, hab ich natürlich beim ersten Kickstartversuch gemerkt das da was nicht stimmt und der Kickstarter nicht wieder von alleine zurück kam.... sehr ärgerlich, aber Wetter war gut...also Schalthebel aufgesteckt, 2-3 mal am Gas gedreht und sie lief nach dem ersten Anschiebeversuch. Doch kaum hatte ich zurück in den Leerlauf geschaltet, fiel mir ein fehlerhaftes Geräusch auf und kurze Zeit später schrie mein Opa, der als Zuschauer, zum heben des provisorischen Tanks (im Orginal war zu der Zeit noch Salzsäure) und als Zeuge anwesend war, dass da etwas ausläuft... (ich dachte natürlich er meint die noch nicht ganz fertige Vergasersache da der rechte Deckel auch noch nicht montiert war und so) es war Öl :twisted: der SuperGAU: im Al-Guss am Gewinde für diese Schraube waren zwei Risse zu sehen :( Das i-Pünktchen: Rissverlauf in die plane Dichtfläche der Gehäusehälfte.

Jetzt muss ich gerade noch paar Werkzeuge basteln damit ich die 32er Sechskantschraube auf der Kurbelwelle aufbekomme sowie was zum Drücken der Tellerfedern damit ich denke ich die Kupplungsschraube lösen kann...
Wenn ich diesbezüglich Fragen habe soll/darf ich in "Md 250 Wk fahrbereit machen, viele Fragen" schreiben oder

Ich habe nur Angst das noch etwas innen kaputt gegangen ist, neue Feder wickeln etc. .... für Katastrophen wie die mit den Rissen bin ich mehr oder weniger ausgebildet, ist zwar dennoch eine Herausforderung sollte aber funktionieren...

Gruß
Thomas

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