Neuaufbau MD 250 LK

einzylindertobi
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von einzylindertobi » Sa 11. Apr 2020, 19:15

Vor dem Einbau war kein Riss vorhanden.

Denn der Zylinder wurde aufgrund eines vorhandenen Risses und einer zu großen Bohrung geschweißt, der Steg einige Hundertstel zurück gesetzt und neu beschichtet.
Das würde ich ausschließen.
Wer sein Fahrzeug liebt, der dreht und schiebt.
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Neigschmeckter
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Neigschmeckter » Sa 11. Apr 2020, 19:35

einzylindertobi hat geschrieben:
Sa 11. Apr 2020, 19:15
Vor dem Einbau war kein Riss vorhanden.

Denn der Zylinder wurde aufgrund eines vorhandenen Risses und einer zu großen Bohrung geschweißt, der Steg einige Hundertstel zurück gesetzt und neu beschichtet.
Das würde ich ausschließen.
Zu große Bohrung?
verstehe ich nicht.....wurde die originale Beschichtung etwa durch Feinbohren entfernt?
Und was war gerissen und musste geschweißt werden?
Wie wird eine "zu große Bohrung" durch Schweißung wieder auf den Durchmesser gebracht, den man VOR der erneuten Beschichtung benötigt?

Vorab schon einmal, ich rate generell von solchen Schweißungen an thermisch hochbelasteten Zylindern ab, denn anschließend "steckt" der Zylinder voller Eigenspannungen aufgrund der lokalen thermischen Last beim Schweißen.
Bei thermischer Belastung im Betrieb verformt sich so ein Zylinder dann wie eine "Kartoffel"......

einzylindertobi
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von einzylindertobi » Sa 11. Apr 2020, 19:52

Die Nicasilschicht war abgenutzt.
Darauf hin hab ich den Zylinder zur Weber Metallmanufaktur geschickt. Die haben die Schicht chemisch entfernt, den Auslasssteg geschweißt, etwas zurück gesetzt und anschließend neu beschichtet. Danach wurde er noch auf 76,00 geschliffen und gehont.

Ich denke wenn Firmen das Schweißen von Beschädigungen in Zylindern bzw. von Stegen anbieten, dann wird das auch funktionieren. Ansonsten dürften sie ja jedesmal dafür geradestehen.

Neigschmeckter
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Neigschmeckter » Sa 11. Apr 2020, 20:26

einzylindertobi hat geschrieben:
Sa 11. Apr 2020, 19:52
Die Nicasilschicht war abgenutzt.
Darauf hin hab ich den Zylinder zur Weber Metallmanufaktur geschickt. Die haben die Schicht chemisch entfernt, den Auslasssteg geschweißt, etwas zurück gesetzt und anschließend neu beschichtet. Danach wurde er noch auf 76,00 geschliffen und gehont.

Ich denke wenn Firmen das Schweißen von Beschädigungen in Zylindern bzw. von Stegen anbieten, dann wird das auch funktionieren. Ansonsten dürften sie ja jedesmal dafür geradestehen.
Das hört sich schon ganz anders an!
Aber, warum musste der Steg geschweißt werden.
Der war also schon zuvor gerissen?
Und ist nun nach wenige Minuten Betrieb (vermutlich ohne große Last des Motors) wieder gerissen?

einzylindertobi
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von einzylindertobi » Sa 11. Apr 2020, 20:34

Als ich den Motor zerlegt und Zylinder noch mit dem alten Kolben gezogen hab, war ein eingefallener Kolbenboden und deutliche Klemmspuren nahezu rundherum zu erkennen. Der Steg war da schon gerissen.

Ich gehe aber schwer davon aus, dass der jetzige Riss durch den Klemmer entstanden ist und nicht andersrum.
Das Hinterrad war einige Sekunden blockiert. Am Kolbenring war nichts zu erkennen was auf ein einhaken hindeuten würde.
Der Zylinder lief ja einige Tage zuvor schon ein paar km und bei der zweiten Fahrt hat er dann geklemmt.
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Günter
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Günter » So 12. Apr 2020, 11:39

einzylindertobi hat geschrieben:
Sa 11. Apr 2020, 19:52
Ich denke wenn Firmen das Schweißen von Beschädigungen in Zylindern bzw. von Stegen anbieten, dann wird das auch funktionieren.
ich bin da skeptisch, ob man den Steg dauerhaft mit Schweißen wieder befestigen kann ? Ist nachher ein ganz anderes Gefüge wie verhält das sich bei Wäremeausdehnung?? Vielleicht hilft in dem Fall tempern? Oder den Zylinder vor dem Schweißen auf Betriebstemparatur bringen? Ich habe da keine Erfahrungen mit, hätte mal mit dem He. Wahl darüber gesprochen, ob der jemanden kennt der das kann und seit XX macht oder ob das mit dem Steg einschweißen gar keinen Sinn macht.

Ob alle Firmen die etwas anbieten das auch fachgerecht ausführen können? Nein!
Im Oldtimergeschäft ist viel Geld zu verdienen und je geringer der Einkauf und Aufwand um so höher die Mage.
In dem Zusammenhang fällt mir ein was für "nur als Briefbeschwerer taugende Aluklötze" als Kolben von Firmen xyz angeboten wird. Taugt zum Teil nichts wird aber verkauft! Wenn es nicht funktioniert Pech gehabt ! Ich denke Ersatzteile und Dienstleistungen zu verkaufen oder gutes Material + gute Arbeit abzuliefern sind zwei ganz verschiedene paar Schuhe.

Da muss man lange suchen, oder jemanden fragen der das schon ewig macht.
Gruß Günter
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Andi » So 12. Apr 2020, 12:19

Also bei Nikasil,nimmt Keiner den Steg zurück.
Warum?
Die Beschichtung ist nur ca 0.1mm Dick.
Wird die zu dick neigt die zum reissen.
Nur weiterentwickelte Beschichtung können das ab.
Aber unterschiedliche Schichtstärken sind nicht gut.
Der Steg hat auch sein Grund.
Schweißen ist schon Möglich,sowas kann man ja auch verzugfrei Laserschweißen.Bei WIG sollte das Ding schon vorgewärmte und danach noch getempert werden.
Der Grund warum der Steg reisst ist,weil er von der Hitze druck bekommt und sich gegen den Kolben wölbt.
Wie schon erwähnt hatte ich hier ein Kolben der dort deutlich sichtbar abgenutzt war.
Hilfe schaft hier Schmierbohrungen.
Ob in dem Steg nach dem Scheißen jetzt Spannung drin war oder der Kolben das verursacht hat wird man nur Raten können.
Vermutlich wird dir die Firma keine Garantie gegeben haben.
Normal sollte so Jemanden hinter seiner Arbeit stehen.
Noch dazu,das es eine Serienmaschine ist und kein Rennsport.
Frohe Ostern
Grüße Andi

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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Maico-Berthold » Mo 13. Apr 2020, 15:51

Hallo zusammen,
auf den von Tobi vom Zylinder gemachten Bildern sieht man kleine Einschläge oder Lunker in der Lauffläche.
Habe auch so ein Exemplar und so etwas bisher nicht gesehen.
Kann mir jemand sagen ob das normal ist ?

Tobi, wenn du mit Uwe Dietrich Kontakt aufnimmst: ich hätte auch Interesse an einem neuen Kolben.
An alle: wenn es noch mehrere Freunde im Forum gibt, vielleicht kann es ja eine Kleinserie geben?
Einen Kolben braucht man immer mal.
Bleibt gesund
Berthold

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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von einzylindertobi » Mo 13. Apr 2020, 16:30

Hallo Berthold,

Das sind Lunker. Die hat der Zylinder überall.
Auch der Zylinderkopf hat ein paar wenige.

Ob das ein Einzelfall ist würde mich aber auch interessieren.


Ich werde Uwe mal morgen Abend anrufen. Ich gebe dann eine Rückmeldung.


Hoffe ihr hattet alle schöne Ostern und genießt den restlichen Feiertag.


Gruß Tobi
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Andi
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Re: Neuaufbau MD 250 LK

Beitrag von Andi » Mi 15. Apr 2020, 09:02

Mit dem Lunker ist sehr unterschiedlich.
Ich habe ein frühen Zylinder mit dem geraden Stutzen,der hat nichts der gleichen.
Dann habe ich Einen späteren völlig verlunkert, und Ein weitern der hat wieder nichts.
Der Maicoguss war offenbar sehr unterschiedlich.
Nur das Mahle, damals so was zum beschichten angenommen hat, erstaunte mich.
Obwohl ich,durch Glück einen neuen Mahle Kolben ergattern konnte, würde ich mich da anhängen.
Es besteht auch die Möglichkeit bei Wössner eine Einzelanfertigung machen zu lassen.
Mindestensabnahme ist da 4 Kolben die identisch sind.
Nur ein L-Ring gibts dann nicht mehr.
Mann könnte dann auch auf zwei Rechteckringe gehen.
Kostenpunkt war ca 270€.
Grüße Andi

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