Modellgeschichte 02: Oval Barrel oder Cinemascope bis 1967
Verfasst: Fr 6. Feb 2015, 21:46
Hallo Leute,
hier soll alles rein, was mit den MC und GS Modellen von 1964 bis 1967 zu tun hat.
Hier zunächst die kurze Entwicklungsgeschichte:
Für die Saison 1964 wurde der erste Doppelschleifenrahmen von Maico, aus CroMo gebaut, also einem hochfesten und dabei leichten Stahl. Auch bekannt unter Reynolds-Rohr… Man beachte den Bremszug von rechts nach links, das hatten nur die ganz frühen Modelle!
Später gab es eine Welle von rechts auf links und dann einen kurzen Zug nach hinten. Siehe Bild 4
Das Design änderte sich ebenfalls. Die Rahmenfarbe war nun stylisches Grün-oder Blaumetallic. Damals Glitter genannt.. Dazu ein roter Stahltank mit ca. 8,5 oder 16 Litern (GS) Fassungsvermögen. Später gab es für MotoCross einen runden GFK Tank !
Zeitgleich waren neue Motoren über 250ccm fertig.
Mit diesem, wegen seiner in die Breite gehenden, ovalen Form, Breitwand- oder Cinemascope- genannten Aluzylinder, gab es nun Motoren mit 175, 250, 350 und 360 ccm!
Die Amis nennen diese Modell „oval barrel“ oder auch X3 (vormals: X1= Blizzard GS/MC; X2 = Scrambler).
In der Klasse bis 350 ccm hatten lange die 4Takter, mangels 2T Konkurrenz, das Sagen.
Das sollte sich nun ändern. Maico mischte zwar auch in dieser Klasse bereits mit auf 277ccm aufgebohrten Maschinen kräftig mit, der 277’er Motor hatte aber auf Dauer zu wenig Reserven !
Mit der Entwicklung des 350ccm Cinemascope Motors dominierte Maico zunächst die 350’er Klasse in Deutschland.
Später wurde dann mittels einer Kurbelwelle mit 2mm mehr Hub, die 360ccm für die Klasse über 350ccm daraus.
Der Weg in die „Königsklasse“ war somit frei und Maicos balgten sich dort mit 500ccm 4Taktern.
Die 350’er Klasse wurde schließlich aufgegeben und mit der 500’er zusammengelegt.
Allerdings konnten die großen 2Takt Maschinen ihre Vorteile (vor allem geringeres Gewicht) z.T. noch nicht voll ausspielen, weil die Standfestigkeit nicht ausreichend war. Gerissene Primärketten und festgegangene Kolben, vor allem auf sandigen Strecken, waren die Hauptursachen.
Bei den Hubräumen 175-277 ccm waren diese Probleme nicht aufgetreten !
Hierzu muss man wissen, dass die 350 und 360ccm Zylinder die gleichen äußeren Abmessungen wie die 250’er hatten, also in der Relation dazu, weniger Kühlfläche hatten…
Hier eine ganz frühe GS (die erste wohl für die Pressearbeit etc..), mit Pressluftflasche für das schnelle Befüllen nach einer Panne
Ende 1966 war ein neue Zylinder mit großflächigerer Verrippung, in rechteckiger Form, fertig. Das löste das Kühlproblem der 360'er nachhaltig
1967 kam dann auch endlich die Duplexkette als primäre Motorkette zwischen Kurbelwelle und Kupplung.
Dieser Motor war nun wieder standfest und zugleich leistungsstärker ! Sein Spitznahme ist: Rechteck-Zylinder oder in USA: „square barrel“.
1967 wurde dieser Zylinder, bzw. der geänderte Motor, der jetzt eine Kurbelwelle mit nadelgelagertem Kolbenbolzen (anstelle der üblichen Bronzebuchse) und ein stärkeres Getriebe hatte, noch im „alten“ Fahrwerk gefahren (US Modell= X4). Hier schon mit der neuen, wesentlich besseren, neu konstruierten Gabel (natürlich gehören da noch Bälge drauf) !
Das Fahrwerk wurde zwischen 1964 und 67 immer weiter verbessert. Modifikationen waren vor allem: Längere Schwinge, geändertes Gabeljoch (bis 1968 = 4 Versionen) und Gabel (1967), MC = GFK Tank anstelle Stahlblech, Fußbremse = kürzerer Zug dank Gestänge von rechts auf links, 2 Luftfilter an T-Stück (1967). Vor allem die Gabel war ein großer Wurf. Sie wurde bis 1974 weiterentwickelt und war in ihrer Zeit die beste Gabel, die man für Geld kaufen konnte !!
Unten noch das 66'er Modell, das in USA auch noch 1967 verkauft wurde, mit alter Gabel und Ovalbarrel-Motor, aber schon mit GFK Tank !
Hier die letzte Version mit Doppelluftfilter an T-Stück und GFK-Tank!
Ein neuer bahnbrechender Rahme kam für den Rechteck-Motor erst in 1968 auf den Markt.
Aber davon erzähle ich in der Modellgeschichte 03 ;o)
Übrigens: Einige, Anfang der 60’er von Privatleuten auf 125ccm umgebaute 175’er Cinemascope-Motoren, waren der Konkurrenz, in der neuen 125’er Klasse, lange Zeit überlegen !
Bis schließlich immer mehr spezielle Maschinen für diese neue Klasse auf den Markt kamen. Maicos erste offizielle 125’er gab es erst Ende der 60’er !
hier soll alles rein, was mit den MC und GS Modellen von 1964 bis 1967 zu tun hat.
Hier zunächst die kurze Entwicklungsgeschichte:
Für die Saison 1964 wurde der erste Doppelschleifenrahmen von Maico, aus CroMo gebaut, also einem hochfesten und dabei leichten Stahl. Auch bekannt unter Reynolds-Rohr… Man beachte den Bremszug von rechts nach links, das hatten nur die ganz frühen Modelle!
Später gab es eine Welle von rechts auf links und dann einen kurzen Zug nach hinten. Siehe Bild 4
Das Design änderte sich ebenfalls. Die Rahmenfarbe war nun stylisches Grün-oder Blaumetallic. Damals Glitter genannt.. Dazu ein roter Stahltank mit ca. 8,5 oder 16 Litern (GS) Fassungsvermögen. Später gab es für MotoCross einen runden GFK Tank !
Zeitgleich waren neue Motoren über 250ccm fertig.
Mit diesem, wegen seiner in die Breite gehenden, ovalen Form, Breitwand- oder Cinemascope- genannten Aluzylinder, gab es nun Motoren mit 175, 250, 350 und 360 ccm!
Die Amis nennen diese Modell „oval barrel“ oder auch X3 (vormals: X1= Blizzard GS/MC; X2 = Scrambler).
In der Klasse bis 350 ccm hatten lange die 4Takter, mangels 2T Konkurrenz, das Sagen.
Das sollte sich nun ändern. Maico mischte zwar auch in dieser Klasse bereits mit auf 277ccm aufgebohrten Maschinen kräftig mit, der 277’er Motor hatte aber auf Dauer zu wenig Reserven !
Mit der Entwicklung des 350ccm Cinemascope Motors dominierte Maico zunächst die 350’er Klasse in Deutschland.
Später wurde dann mittels einer Kurbelwelle mit 2mm mehr Hub, die 360ccm für die Klasse über 350ccm daraus.
Der Weg in die „Königsklasse“ war somit frei und Maicos balgten sich dort mit 500ccm 4Taktern.
Die 350’er Klasse wurde schließlich aufgegeben und mit der 500’er zusammengelegt.
Allerdings konnten die großen 2Takt Maschinen ihre Vorteile (vor allem geringeres Gewicht) z.T. noch nicht voll ausspielen, weil die Standfestigkeit nicht ausreichend war. Gerissene Primärketten und festgegangene Kolben, vor allem auf sandigen Strecken, waren die Hauptursachen.
Bei den Hubräumen 175-277 ccm waren diese Probleme nicht aufgetreten !
Hierzu muss man wissen, dass die 350 und 360ccm Zylinder die gleichen äußeren Abmessungen wie die 250’er hatten, also in der Relation dazu, weniger Kühlfläche hatten…
Hier eine ganz frühe GS (die erste wohl für die Pressearbeit etc..), mit Pressluftflasche für das schnelle Befüllen nach einer Panne
Ende 1966 war ein neue Zylinder mit großflächigerer Verrippung, in rechteckiger Form, fertig. Das löste das Kühlproblem der 360'er nachhaltig
1967 kam dann auch endlich die Duplexkette als primäre Motorkette zwischen Kurbelwelle und Kupplung.
Dieser Motor war nun wieder standfest und zugleich leistungsstärker ! Sein Spitznahme ist: Rechteck-Zylinder oder in USA: „square barrel“.
1967 wurde dieser Zylinder, bzw. der geänderte Motor, der jetzt eine Kurbelwelle mit nadelgelagertem Kolbenbolzen (anstelle der üblichen Bronzebuchse) und ein stärkeres Getriebe hatte, noch im „alten“ Fahrwerk gefahren (US Modell= X4). Hier schon mit der neuen, wesentlich besseren, neu konstruierten Gabel (natürlich gehören da noch Bälge drauf) !
Das Fahrwerk wurde zwischen 1964 und 67 immer weiter verbessert. Modifikationen waren vor allem: Längere Schwinge, geändertes Gabeljoch (bis 1968 = 4 Versionen) und Gabel (1967), MC = GFK Tank anstelle Stahlblech, Fußbremse = kürzerer Zug dank Gestänge von rechts auf links, 2 Luftfilter an T-Stück (1967). Vor allem die Gabel war ein großer Wurf. Sie wurde bis 1974 weiterentwickelt und war in ihrer Zeit die beste Gabel, die man für Geld kaufen konnte !!
Unten noch das 66'er Modell, das in USA auch noch 1967 verkauft wurde, mit alter Gabel und Ovalbarrel-Motor, aber schon mit GFK Tank !
Hier die letzte Version mit Doppelluftfilter an T-Stück und GFK-Tank!
Ein neuer bahnbrechender Rahme kam für den Rechteck-Motor erst in 1968 auf den Markt.
Aber davon erzähle ich in der Modellgeschichte 03 ;o)
Übrigens: Einige, Anfang der 60’er von Privatleuten auf 125ccm umgebaute 175’er Cinemascope-Motoren, waren der Konkurrenz, in der neuen 125’er Klasse, lange Zeit überlegen !
Bis schließlich immer mehr spezielle Maschinen für diese neue Klasse auf den Markt kamen. Maicos erste offizielle 125’er gab es erst Ende der 60’er !