Erwerb einer M175 Fanal

Jörg S.
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Jörg S. » Mi 19. Okt 2022, 15:36

Hallo,
hier mal eine Schrauberinfo, wenn einer seine Gabelhülsen erneuern muss. Ich habe festgestellt, dass die Teile am Markt im Grunde nicht mehr zu bekommen sind. Meine waren unten ausgeklinkt und durchgeschliffen. Siehe Fotos. Die waren fertig. Von daher gibt es nichts gutes außer man tut es.
Ich habe sie in Eigenarbeit nachgebaut. Der Vorteil ist, sie sind nicht konisch. Die Rohre sind 260mm lang und haben außen 47mm und innen 45mm Durchmesser. Bei amazon habe ich natürlich genau die Abmessungen nicht bekommen. Also innen 45mm und außen 50mm bestellt und außen auf 47mm abgedreht. Ich dachte erst, das wird problematisch bei nur 1mm Wandstärke, ging aber in 2 Arbeitsschritten. Das Rohr hat etwas gesungen :lol: , da es bei der dünnen Wandstärke etwas in Schwingung gerät. Hinten mit dem Reitstock fixiert und schön langsam abgedreht. Anschließend mit Schleifvlies nachgearbeitet.
Der Rest ist eigentlich klar, die Niete am Halter ausbohren und mit jeweils 3mm Alu-Vollniete wieder vernietet. Dafür habe ich ein Rohr mit einer gefrästen Mulde (Dremel) als Gegenhalter benutzt, da man ja im Rohr schlecht rankommt. Die Halter hatte ich vorher lackiert, sind dann aber beim Vernieten beschädigt worden. Von daher habe ich nochmals drübergepustet und die Niete mit lackiert.
Die Gabel habe ich diesmal, anders als bei meiner M250B, nach Empfehlung von Günter, mit Getriebefliessfett geschmiert. Das Zeug hat eine geile Konsistenz. Wie Öl, nur dickflüssiger. Es haftet top und ist sehr geschmeidig. Auch bei amazon von der Fa. Kajo erhältlich. 900ml für ca. 10€ plus Versand. Und natürlich 75ccm SAE 30. Das habe ich vor der Montage der unteren Gabelholme reingeschüttet. Das nachher von oben zu machen finde ich nicht sinnvoll, da die Aussparung in dem oberen Teller an der Feder genau mit dem Loch im Gabelholm übereinstimmen muss, sonst läuft es nicht durch. Die unteren Holme nach oben in die Feder gedreht und fertig ist die neu überholte Gabel. 8-)
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Jörg S.
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Jörg S. » Mi 19. Okt 2022, 15:37

Hier noch die restlichen Fotos. Konnte nicht so viele auf einmal anhängen. :?:
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Günter » Do 20. Okt 2022, 08:42

Hallo Jörg, ist gut geworden!
Neue Rohrhülsen anfertigen ist beste Lösung.
Mit dem Fließfett habe ich kürzlich auch wieder herumgematscht, das Zeug haftet enorm, ist das Beste für die Gabel.
Gruß Günter
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Kobold » Do 20. Okt 2022, 17:11

Hallo Jörg,

ich habe damals bei meiner M250B die Ölablassschrauben der Gabel durch Schmiernippel mit M6 ersetzt und das Fett von unten mit der Hebelpresse reingedrückt. Das ist eleganter und weniger Gematsche.

Gruß Reinhard

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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Jörg S. » Do 20. Okt 2022, 18:57

Hallo Reinhard,
ist das gut, unten Fett reinzudrücken?. Da arbeitet doch eigentlich das SAE30 Öl zur Dämpfung des Kolbens in der unteren Feder.
Das Getriebefliessfett ist doch eigentlich weiter oben aktiv, wo die Pertinax Gleitbuchsen im Rohr laufen. Und für die obere Feder, in der der Sechskant mit den Gummihülsen gleitet.
Aber evtl. funktioniert es ja.
Gruss Jörg

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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Günter » Do 20. Okt 2022, 19:59

Jörg S. hat geschrieben:
Do 20. Okt 2022, 18:57
ist das gut, unten Fett reinzudrücken?. Da arbeitet doch eigentlich das SAE30 Öl zur Dämpfung des Kolbens in der unteren Feder.
Das Getriebefliessfett ist doch eigentlich weiter oben aktiv, wo die Pertinax Gleitbuchsen im Rohr laufen. Und für die obere Feder, in der der Sechskant mit den Gummihülsen gleitet.
Aber evtl. funktioniert es ja.
Gruss Jörg


da hat Jörg Recht so war das mal gedacht!

Die Gabel drückt jedes Mal beim Eintauchen Öl nach oben, das überschwappende Öl läuft läuft nicht zurück sondern in den Leckölraum und kann an den Gummipfropfen abgelassen werden. Wenn man die Maschine oft oder täglich nutzt müsste man sehr oft eine Gabelwartung machen, Öl nachfüllen.
Wenn man Schmiernippel statt der Ablassschrauben eindreht und mit der Fettpresse immer mal etwas Fett nachdrückt entsteht in der Gabel ein Öl- Fettgemisch das sich wie dickflüssiges Öl verhält, auch nicht so schnell weggepumpt wird. Bevor ich bei meiner M 250 B MZ- Gabelholme verbaut habe hatte ich das mit den Schmiernippeln und der Fettpresse auch mal eine Zeit lang probiert, es funktionierte ganz gut
Man kann auch SAE 50 nachfüllen als Gabelöl verwenden.
Gruß Günter
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Jörg S. » Sa 17. Dez 2022, 07:22

Hallo an die Techniker,
ich bin in der kalten Jahreszeit jetzt mal an den Motor gegangen. Bekomme diesen blöden Lichtmaschinenrotor nicht runter.
Klassische Methode mit Stift und Schraube rein endete darin, dass die Schraube abgerissen ist.
Die Schraube haben wir rausgefummelt und wir haben jetzt mit einem Schlaghammer versucht, den Rotor abzuziehen. Keine Chance. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will mal versuchen, den Rotor anzuwärmen.
Meine Frage ist jetzt evtl. doof, aber ich suche nach jedem Strohhalm.
Gibt es bei der Fanal, die ja zusammengewürfelt ist aus vielen Ersatzteilen bei Maico die Variante, dass der Rotor anders demontiert wird. Ist der evtl. mit einem Gewinde aufgeschraubt oder irgendwas anderes.
Mein Kollege Achim mit dem Schlaghammer hat damals in der Schachtschmiede nur mit großem Gerät gearbeitet, aber das hat er auch noch nicht erlebt.
Ich bin für jeden Tipp offen.
Gruss Jörg
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Günter » Sa 17. Dez 2022, 09:51

Jörg S. hat geschrieben:
Sa 17. Dez 2022, 07:22
Die Schraube haben wir rausgefummelt und wir haben jetzt mit einem Schlaghammer versucht, den Rotor abzuziehen.
hallo Jörg, der Schlaghammer bringt so nichts, wenn überhaupt dann bei eingebauten Motor
Jörg S. hat geschrieben:
Sa 17. Dez 2022, 07:22

Gibt es bei der Fanal, die ja zusammengewürfelt ist aus vielen Ersatzteilen bei Maico die Variante, dass der Rotor anders demontiert wird. Ist der evtl. mit einem Gewinde aufgeschraubt oder irgendwas anderes.
Was anderes als den Konussitz mit Scheibenfeder habe ich bei Maico noch nicht gesehen und ich hatte schon einige Motoren auf der Werkbank.

Das sich der Rotor aber wehrt sich von der Welle zu trennen ist nicht neu, kommt dann irgendwann mit einem Knall, er springt einen dann an. Ich würde den Motor auf die linke Seite legen etwas Rostlöser in die Bohrung des Ankers träufeln und mit einer gut geschmierten Druckschraube (Goldfett) Druck aufbauen,vielleicht mit gezielten Schlägen auf den Schraubenkopf mit dem Kupferhammer etwas wecken, immer wieder den Druck erhöhen. Vielleicht auch mal über Nacht so liegen lassen.

Geht nicht gibt es nicht! Das können wir auch hier bei mir in der Werkstatt gemeinsam machen.

Ich habe auch schon mal mit einer schweren Trennvorrichtung, 2 Druckschrauben und 10er Stahlplatten auf dem Motorgehäuse den Anker heruntergeholt, den Anker dabei geopfert aber Motorgehäuse und Kurbelwelle blieben verwendbar. Gruß Günter
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Jörg S. » So 18. Dez 2022, 11:13

Hallo Günter,
der Rotor hat gestern Abend verloren. :D
Nachdem wir nochmal mit einer 10.9 Schraube und einem abgeschnitten Splinttreiber auch diese Schraube mit dem Schlagschrauber abgeschert haben, war ich schon kurz davor die Flex anzusetzen.
Wir haben dann, was man normalerweise nicht macht, mit einem Hartkunststoffhammer von der Seite gegen die Rotorwelle geschlagen und was soll ich sagen. Es machte plötzlich ein hohles Geräusch und der Rotor fiel ab. Das ist für mich unbegreiflich, dass man mit dem Schlaghammer axial nichts erreicht und es dann mit radialer Belastung ganz einfach geht. Das Foto mit dem Stift ist der versenkte Stift vom Anfang (das war schon der erste Fehler einen normalen Rundstahl zu nehmen und nicht einen gehärteten Stift) teilweise ausgebohrt und das kurze Stück ist der abgesägte Splinttreiber. :roll:
Also ein Tipp an die Gemeinde der Frustschrauber. Nicht immer nur axial denken. :lol:

Danke auch für deine Rückinfo Günter.

Ich zerlege gerade den Motor. Da werde ich u.U. mal was brauchen. Wellendichtringe o.ä.

In diesem Zusammenhang auch nochmals frohe Weihnachten an alle Schrauber im Maico Universum.

Gruss Jörg
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Re: Erwerb einer M175 Fanal

Beitrag von Günter » So 18. Dez 2022, 13:30

Jörg S. hat geschrieben:
So 18. Dez 2022, 11:13
Hallo Günter,
der Rotor hat gestern Abend verloren. :D
Nachdem wir nochmal mit einer 10.9 Schraube und einem abgeschnitten Splinttreiber auch diese Schraube mit dem Schlagschrauber abgeschert haben, war ich schon kurz davor die Flex anzusetzen.
Geht nicht gibt es nicht, nur manchmal muss man sich erst etwas quälen.
Ein paar gezielte Schläge wirken manchmal Wunder.
Den Schlagschrauber benutze ich für diese Arbeit nicht da habe ich kein Gefühl mit, merke nicht wenn die Schraube langsam aufgibt oder das Gewinde aus dem Rotor reißt. Gruß Günter
Maico hält die Spitze

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