Luftfilter

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gelos
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Luftfilter

Beitrag von gelos » Do 9. Jun 2016, 19:00

Hallo miteinander,

ich brauche Euer gebaltes Fachwissen. Letztens bin ich mit meiner 250 B zur Arbeit gefahren, bin auch gut angekommen, nur der Rückweg war ein wenig länger und auch nicht mehr auf 2 Achsen. Soll heißen ich musste per Hänger nach Hause gebracht werden. Grund für die Arbeitsverweigerung war eine defekte Kerze und ein verdreckter Vergasser. Jetzt läuft sie wieder, aber es wurde festgestellt, dass sich der Luftfilter auflöst. Kleine Brösel können durch den Vergasser zum Brennraum vordringen und sich auf die Kerze setzen mit dem Result, dass der Motor abstirbt. Auf der defekten Kerze konnte ich deutlich ein Brösel sehen. Ist es wirklich der Luftfilter, der sich auflöst oder kann es eine andere Ursache haben. Ich persönlich habe noch nie von einen sich auflösenden Luftfilter gehört. Können diese Brösel (sind sehr klein) den Zylinder schädigen oder werden sie mit den Abgasen rausgeblasen?

Auf Rückmeldungen freue ich mich und wünsche Allzeit gute Fahrt

Thomas

Andi
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Re: Luftfilter

Beitrag von Andi » Fr 10. Jun 2016, 18:12

Selbst verständlich kann sich ein Luftfilter auflösen.
Die werden im alter so mürbe,das Sie sich leicht auflösen.
Mein Filter der MD war zwar neu, aber nach über 40 Jahren konnte ich den ganz leicht zerpflücken.
Wenn das der Motor frisst verteilt sich das überall.
Grüße Andi

Bernd.P
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Re: Luftfilter

Beitrag von Bernd.P » Fr 10. Jun 2016, 18:39

Was jetzt noch keinen Schaden anrichten konnte wurde wohl schon durchgespült. Ich weiß nicht wie dieser Luftfilter aufgebaut ist, aber wenn es ein Papier oder Schaum Luftfilter ist, ist der Staub welcher bereits am Filter anhaftete sicher das größere Problem. Selbst wenn man mit dem Endoskop reinschaut ! Was ist die Option ? Zerlegen ? Würde ich nicht machen, es sei denn der Filter hätte ein Drahtgeflecht welches sich auch schon in Auflösung befindet.
Die meisten Motoren müssen früher oder später irgend etwas durchwurschteln ohne das wir es gleich merken. Ölkohle, Elektroden- und Isolatorstücke,Dichtungsreste,....

Gruß Bernd

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Günter
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Re: Luftfilter

Beitrag von Günter » Sa 11. Jun 2016, 23:00

Hallo Thomas,
Fremdkörper an der Zündkerze hatten wir bei verbleiten Sprit regelmäßig, sog. Bleiperlen. Wenn heute ein Fremdkörper die Kerze brückt hat entweder der Motor den Fremdkörper angesaugt oder ein Bauteil des Motors löst sich auf z.B. ein Kolbenring. Wenn das untere Pleuellager sich auflöst hat man den Zylinder voller hellgrauen Schmier, Öl mit mehr oder weniger feinen Metallteilen.

Das Luftfilter der M 250 B ist folgendermaßen aufgebaut, nach innen und außen Drahtgewebe dazwischen einige Platten aus gepressten Kokosfasern. Ich denke das Filter ist schon effektiv, hält auch sehr kleine Schmutzpartikel zurück nur kann man das Filter nicht wirklich gut reinigen, höchstens von der Vergaserseite her mit reichlich Druckluft ausblasen. Ein sehr starkes Ultraschallbad könnte funktionieren, anschließend von der Vergaserseite her mit reichlich Druckluft trockenblasen. Ich habe schon mehrfach solche Einwegluftfilter auf der Drehbank aufgeschnitten und umgebaut auf auswechselbares modernes Filtermaterial, das ist aber ein großer Aufwand.

Wenn sich vergaserseitig das Drahtgewebe auflöst, wird es Zeit das Filter zu erneuern, sonst bekommt der Motor Verdauungsstörungen. Sämtliche Partikel die durch das Luftfilter gelangen erhöhen enorm den Verschleiß von Vergaser und Zylinder/Kolben. Mal vergaserseitig reinschauen wie das Innenleben des Luftfilters aussieht.

Gruß Günter
Maico hält die Spitze

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Maico-Mac
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Re: Luftfilter

Beitrag von Maico-Mac » So 12. Jun 2016, 15:48

Günter hat geschrieben: Das Luftfilter der M 250 B ist folgendermaßen aufgebaut, nach innen und außen Drahtgewebe dazwischen einige Platten aus gepressten Kokosfasern. Ich denke das Filter ist schon effektiv, hält auch sehr kleine Schmutzpartikel zurück nur kann man das Filter nicht wirklich gut reinigen, höchstens von der Vergaserseite her mit reichlich Druckluft ausblasen. Ein sehr starkes Ultraschallbad könnte funktionieren, anschließend von der Vergaserseite her mit reichlich Druckluft trockenblasen. Ich habe schon mehrfach solche Einwegluftfilter auf der Drehbank aufgeschnitten und umgebaut auf auswechselbares modernes Filtermaterial, das ist aber ein großer Aufwand.


Den Filter muss man nicht aufschneiden!
Die einzelnen Schichten (Drahtgitter) des Filters kann man alle über die Bördelung herüberdrücken, bzw. das vorderste grobe "Sieb" mit einem Schraubenzieher heraushebeln und so den kompletten Filter zerlegen. Ich gehe danach dann immer folgendermaßen vor:

Das alte Filtermaterial, nicht die Siebe dazwischen, werfe ich weg und schneide mir aus Luftfilterschaumstoff (z.B. billig bei ebay irgend einen MC Filter kaufen) einen passenden Ersatz. Meist reicht eine Schicht, wenn der Schaumstoff dick genug ist.
Danach setze ich das feinste Sieb zuerst wieder ein, dann den Schaumstoff (i.d.R. öle ich den Schaumstoff mit spez. Filteröl ein), dann ein weiteres feines Sieb und zum Schluss wieder das grobe Abschlußsieb. Und fertig :D
Die anderen Siebe lasse ich weg, die bringen nichts mehr, ausser Gewicht :mrgreen:

Der Motor bekommt hiernach besser Luft und sauberer ist die Luft auch.
Den Schaumstoff kann man nach einiger Zeit immer wieder mit Benzin auswaschen und neu einölen. Mach ich frühestens am Ende der Saison..
Das Öl bekommt man beim Zweiradhändler, z.B. KTM und kostet nicht die Welt.
Ich leg den Schaumstoff vor dem Einbau immer, in einem wiederverschließbaren Eimer, in das Öl ein und wringe dann aus. Natürlich mit Gummihandschuhen, denn das Zeug färbt und klebt und ....und und.. Danach kann man den Eimer wieder verschließen und das Öl für den nächsten Filter oder die nächste Reinigung verwenden ;)


Wir sollten das in die FAQ Liste zur BW aufnehmen. Oder endlich eine Erstellen ;)

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