Maico 440 GS (1977) Restaurierung

AndreasPiepke
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » Fr 1. Jul 2016, 15:50

Na ja, wenn ich den Abzieher draufschweissen muss braucht es ja auch Waerme. Ich versuch's erst mal anders und ohne Waerme.

Danke fuer den Hinweis!

Andreas
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AndreasPiepke
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » Fr 1. Jul 2016, 23:45

Hallo Maico Freunde,

letzte Woch habe ich WD40 in den Magneten gesprueht. Das hat geholfen, ich habe ihn jetzt ohne Hammer oder Waermequelle abziehen koenne. Es waren 110 Nm Drehmoment notwendig, das ist doch eine Menge.

Bild

Die Zuendanlage muss als naechsetes entfernt werden:

Bild

Eine aehnliche Situation liegt auch hier vor: die Schrauben sind entweder extrem fest angezogen oder fest korrodiert. Da das ja alles Schlitzschrauben sind habe etwas Angst sie zu "vermurksen". Wird zur Demontage der Ring, der die Spulen traegt abgenommen?

Letzter Punkt: auch die untere Gabelbruecke steckt unglaublich fest. Hier ein Bild:

Bild

Sollte die untere Gabelbrueck nich einfach nach unten heraus kommen? Sie scheint fest zu stecken. Ich habe es schon mit einigen energischen Hieben mit einem bleigefuellten Plastikhammer versucht. Ergebnis: keine Bewegung. Habt ihr vielleicht auch hier ein paar Tips?

Gruss

Andreas
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von Maico-Mac » Sa 2. Jul 2016, 14:03

Hi,
die Zündung ist auf den Ring geschraubt und der Ring mit den 2 Schlitzschrauben an den Motor.
Schraub erstmal nur die beiden Schlitzschrauben ab, dann kannst du die Platte leicht abhebeln. So muss man den ZZP nicht jedes mal neu einstellen.
Aber bei dem Zustand musst du wahrscheinlich eh alles zerlegen....

Zur Gabelbrücke:
Wenn das alles in gutem Zustand wäre, würde es herausflutschen :mrgreen: .
So wie es aussieht ist aber der Lagerinnenring des oberen Kegelrollenlagers auf dem Steuerrohr festgerostet. Das geschieht leicht, weil ja hier eine Passung vorliegt!
Mit WD einweichen etc.... Und dann die Muttern auf das Gewinde schrauben bis sie minimal tiefer als bündig mit der Oberkante sind, dann kannst du auch mal den Kupferhammer, o.ä. auspacken ;)
Wenn du schon Muttern aus Alu hast musst du etwas vorsichtiger machen :!: Besser zusätzlich ein Stück Holz unterlegen o.ä...

Zu Kolben und Zylinder noch:
Wenn du auf dem Kolben vorne und hinten die Drehriefen noch siehst ist der auf jeden Fall noch 1a.
Im Zylinder sollte man dann auch noch Hohnspuren sehen. Steck mal den Kolbenring rein und guck dir das Stossmaß an.
ca, 0.3 mm ist ok. Der L- Ring ist aus verchromtem Stahl und verschleisst nicht so schnell.

Gruß
Mac

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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » Sa 2. Jul 2016, 16:43

Vielen Dank fuer die Tips! Auf der Gabelbruecke sitzen in der Tat Al Muttern. Ich habe da schon WD40 drauf gespritzt. Ich bin fuer die naechsten 3 Wochen unterwegs, vielleicht loest das ja das Steuerrohr. Ich werde es in 3 Wochen wieder versuchen.
Ich habe das Stossmass des Kolbenrings noch nicht vermessen. Das Spiel zwischen Kolben und Zylinderwand liegt zwischen 0.25 mm und 0.3 mm. Ist das grund zum Ausbohren? Es waere natuerlich prima, wenn ich den vorhandenen Mahle Kolben weiter verwenden koennte.

Schoenes Wochenende!

Andreas
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » So 3. Jul 2016, 02:29

Bild

Zumindest die Demontage der Zuendung hat geklappt: reichlich WD40, ein paar beherzte Schlaege mit dem Hammer und dann kraeftiges Drehen mit der Ratsche (mit einem Schraubenzieheraufsatz). Es ist mir ein Raetsel warum ueberall diese Schlitzschrauben Verwendung fanden. Die sind definitive nicht ideal.

Gruss

Andreas
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von Maico-Mac » So 3. Jul 2016, 11:34

AndreasPiepke hat geschrieben:Vielen Dank fuer die Tips! Auf der Gabelbruecke sitzen in der Tat Al Muttern. Ich habe da schon WD40 drauf gespritzt. Ich bin fuer die naechsten 3 Wochen unterwegs, vielleicht loest das ja das Steuerrohr. Ich werde es in 3 Wochen wieder versuchen.
Ich habe das Stossmass des Kolbenrings noch nicht vermessen. Das Spiel zwischen Kolben und Zylinderwand liegt zwischen 0.25 mm und 0.3 mm. Ist das grund zum Ausbohren? Es waere natuerlich prima, wenn ich den vorhandenen Mahle Kolben weiter verwenden koennte.

Schoenes Wochenende!

Andreas
Wo hast du das Spiel gemessen ?
Normal misst man den Kolben unten ca. 10mm oberhalb der Unterkante und die Zylinderlaufbahn (u.a. 10mm von Oberkante).
Wenn die Differenz tatsächlich 0,25-0,3X ist, ist der Zylinder fertig (Verschleißgrenze ca, 0.15mm). Einbauspiel ist 0.08mm!

Zu den Schrauben:
Ja, die Schlitzschrauben sind Mist. Ich ersetze auch fast immer alle Schrauben durch ISK Schrauben.
Noch schlimmer sind die Japsen mit ihren weichen Kreuzschlitzschrauben!

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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » So 3. Jul 2016, 13:50

Das Kolbenspiel habe ich am unteren Ende des Zylinders gemessen, von unten (ca 20 mm von der unteren Zylinderkante), ohne den Kolbenring abzunehmen. Das war nur eine Bestandaufnahme. Ich werde das mit abgenommenem Ring und von oben nochmals wiederholen. Ich will's ja auch genau wissen, Kolben sind teuer!

Gruss und Danke fuer dein Interesse an meinem Projekt, die Tips sind sehr hilfreich!

Andreas
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von Maico-Mac » Mo 4. Jul 2016, 08:26

Hallo,
nicht den Kolben in den Zylinder stecken zum Messen. Die Teile einzeln vermessen !
Oder nimm erstmal den Kolbenring ab und stecke ihn in den Zylinder. Schieb den Ring mit Hilfe des Kolbesn bis 20mm vor OT und guck dir an wie weit die Enden voneinander entfernt sind (Stossmaß). Dann sieht man schon wo die Reise hin geht...
Lass doch mal den Kolben von vorne sehen (Nahaufnahme) :)

Gruß
Mac

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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » So 31. Jul 2016, 22:52

Hallo Maico Kollegen,

ich habe jetzt wieder Zeit fuer die Maico gefunden. Der Kolben ist wohl tatsaechlich jenseits der Verschleissgrenze. Das Stosspiel des Kolbenrings betraegt ca. 0.7 mm. An der Vorder und Rueckseite zeigt der Mahle Kolben keine Bearbeitungsspuren mehr. Ich werde zur zweiten Uebergroesse gehen.
Ich habe die extrem fest sitzende Gabelbruecke jetzt schliesslich entfern. Nach laengerem Einweichen in WD40 und einigen kraeftigen Hieben mit dem Plastikhammer habe ich dann doch die Oberhand ueber das widespenstige Material gewonnen. Das Entfernen des unteren Lenkkopflagers gestaltete sich als nicht weniger problematisch. Ich habe eine Reparaturanleitung fuer 1981-er Modelle. Diese gibt an, dass man einen Meissel unter das Lager bringt und es dann so von seinem Sitz loest. Ergebnis: Zerstoerung des Lagers und der unteren Staubkappe. Auch das untere Lager sass so fest, dass ich es abziehen musste.

Bild

Der Rahmen kann jetzt sand gestrahlt werden:

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Die Schwingenlagerschalen (verrostete Nadellager) habe ich, mit etwas Hilfe, unter Einsatz eines duenn geschliffenen Durchschlags und Schraubenziehers entfernen koennen.
Die Demontage des Fahrwerks ist komplett. Alle entfernten Teile sind in markierten Tueten verpackt, damit ich das Ganze spaeter auch wieder zusammen finde.

Bild


Gruss

Andreas
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Re: Maico 440 GS (1977) Restaurierung

Beitrag von AndreasPiepke » Sa 6. Aug 2016, 14:11

Hallo Maico Enthusiasten,

der Motor meiner Maico 440 GS ist mittlerweile demontiert und die Teile gereinigt.

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Die Kurbelwellenlager hatten noch kein Spiel, zeigen aber Korrosionsspuren. Ich werde die ersetzen. Die Kurbelwellendichtunge sind definitiv verschlissen. Auf der linken Getriebeseite sind beide Getriebewellenlager und das kleine Nadellager des ersten Gangs (auf der Nebenwelle) rostig. Ich konnte alle bis auf das Nadellager online identifzieren. Auf der rechten Kurbelwellenseite habe ich ein Rollenlager vorgefunden. Da sollte doch ein Kugellager drin sein oder?
Nach Reinigung sehen die Motorenteile doch schon ansehnlicher aus!

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Gruesse

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